Mittwoch, 29. Juni 2011

WAS KANN ICH TUN?

"Was kann ich um Himmels Willen tun ...?"

Es ist nicht so, dass Angehörige gar nichts tun können. Sicherlich lässt sich keine Einsicht erzwingen - trotzdem braucht man nicht tatenlos zuzusehen.
Ich selber habe ganz klare Regelungen getroffen ... habe zum Beispiel meinem Mann nie das Essen oder etwas zu Trinken an den Computer gebracht. Ich habe Mahlzeiten zubereitet - und ist er nicht zum Essen erschienen  ("ich muss noch schnell was am Compi machen, bin gleich fertig ..."), dann habe ich alleine oder mit den Kindern gegessen.
Hat er etwas gefragt, so musste er das Computerzummer verlassen - nicht ich ging zu ihm rüber.
Die Nacht durchgesurft und verschlafen? Bitte nie den Süchtigen beim Arbeitgeber unter einer vorgeschobenen Erklärung entschuldigen, dass muss der Süchtige dann schon selber tun.

Braucht er eine neue Festplatte, die tolle Grafik-Card oder sonst was für den Computer? Bestellt wird online, logisch. Der Postbote hat zwar 2 Tage später an der Türe geschellt und wollte das Paket abgeben, aber da war der Süchtige grad so schön in das Computerspiel vertieft und hatte keine Zeit zu öffnen? Dann hatten wir jeweils den Abholzettel im Briefkasten.
Nimm ihm diesen Gang zum Postamt nicht ab - will er das Paket abholen, holt er es selber.

Für mich war und ist immer noch sehr wichtig, dass ich keine Verantwortung für SEIN Handeln übernehme. Dies auch ganz klar so benennen. Arbeit die liegen blieb infolge "dringenden Arbeiten am Computer" - die muss er dann halt selber irgendwann erledigen.
Mit der Zeit habe ich begonnen, ihm E-Mails zu schicken ("..wann hast Du Zeit für ein Gespräch?...). Habe Adressen von Beratungsstellen auf die Tastatur gelegt. Links zu Suchtberatungen.

Für mich als Angehörige war extrem wichtig, mir therapeutische Hilfe zu holen. Damit ich verstehen kann, was Sucht wirklich heisst. Was Sie mit dem Betroffenen macht.
Und vor allem ... was sie mit MIR macht, seine Sucht. Meine Therapeutin erarbeitete mit mir klar meine Grenzen und lehrte mich erkennen, bis wo ich mittragen kann und ab wo klar nein sagen darf, kann, muss.

Das Allerwichtigste: sich spüren, bei sich sein, für sich selber da sein - der Süchtige tut es nämlich nicht, kann es nicht mehr tun.
Viel Arbeit - und sie hört nie auf.

Sucht ist wie eine Riesenkrake mit tausend Fangarmen. Sie packt zu und lässt nicht mehr los. Man muss ganz schön stark sein, sich daraus zu befreien.

Was tust DU für Dich? Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!

Dienstag, 28. Juni 2011

GEKÜNDIGT, VERSCHULDET, VEREINSAMT

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.

WENN DIE INTERNET-EROTIK SÜCHTIG MACHT ...

Diese Zusammenfassung ist nicht verfügbar. Klicke hier, um den Post aufzurufen.

INTERESSANTER ARTIKEL BETREFFEND INTERNET UND FRAU

Online-Sucht: Symptome

Kontrollverlust

Nach Experten-Schätzungen sind rund drei Prozent Internetnutzer von dem Medium abhängig. Wir sagen, wie man eine Online-Sucht bei sich und anderen erkennt.
Beim Stichwort "Online-Sucht" hat man zunächst das Bild eines übermüdeten männlichen Teenagers vor sich, der Tag und Nacht Computerspiele spielt. Doch von dem exzessiven Gebrauch des Mediums Internet sind nicht nur Heranwachsende, sondern auch zunehmend Frauen über 30 Jahre betroffen.


Letztere leiden meist an einer "Online-Kommunikationssucht", die sich in übermäßigem Mailen, Chatten und Posten äußert. Foren, Portale und Social-Media-Angebote werden von den Betroffenen zu jeder sich bietenden Gelegenheit aufgerufen. Job, Haushalt, Kinder und Partnerschaft werden dann oft vernachlässigt.
Allerdings ist natürlich nicht jeder Mensch süchtig, der von seinem Computer fasziniert ist und viel Zeit mit dem Medium Internet verbringt.
Die Online-Sucht-Expertin Gabriele Farke, Autorin des Buches "Gefangen im Netz? Onlinesucht: Chats, Onlinespiele, Cybersex(Huber Verlag, 17,95 Euro, bestellbar z.B. über www.amazon.de), hat für fem.com zehn "Symptome" zusammengestellt, an denen man erkennt, dass man selbst oder eine nahestehende Person onlinesüchtig ist.
1. Einengung des Verhaltensraums
Die Freizeit wird mit der Internetnutzung weitgehend aufgebraucht.
2. Kontrollverlust
Die Dauer und die Häufigkeit des Konsums kann nicht mehr gesteuert werden; Versuche, den Konsum einzuschränken, scheitern.
3. Toleranzentwicklung
Die Dauer des Internet-Konsums steigt im Laufe der Zeit ("Steigerung der Dosis").
4. Entzugserscheinungen
Bei längerer Unterbrechung des Konsums treten psychische und physische Beeinträchtigungen (z.B. Nervosität, Aggressivität) auf. Die Gedanken kreisen ständig ums Internet.
5. Negative persönliche Konsequenzen
Es kommt zu Konflikten im privaten und beruflichen Umfeld, beispielsweise zu Streit mit Freunden, verminderter Leistungsfähigkeit in Schule oder Beruf oder zu teils heftigem Beziehungsstress.
6. Das Sexleben leidet
Der von Online-Sucht betroffene Partner scheint immer weniger Lust auf Sex zu haben.
7. Es geht nicht mehr ohne Pornos
Mehrmalige Versuche, ohne Internet-(Porno-)Konsum auszukommen, sind gescheitert.
8. Selbstverurteilung
Schuldgefühle, die oftmals über viele Jahre schon existieren, verstärken sich.
9. Realitätsverlust
Es kann nicht mehr klar zwischen virtueller und realer Welt unterschieden werden.
10. Ausgrenzung
Immer mehr macht sich das Gefühl breit, nicht mehr "dazu zu gehören". Dies kann bis zur Entsozialisierung führen.
Sie haben mehrere dieser Symptome bei sich oder einer nahestehenden Person beobachtet? Ausführliche Informationen und Hilfestellungen gibt es von Gabriela Farke unter www.onlinesucht.de - und im Buch "Gefangen im Netz?"
Gabriele Farke ist Bundesvorsitzende des HSO e.V. (Hilfe zur Selbsthilfe für Onlinesüchtige e.V.), Schulungsleiterin für EDV- und Internetkurse sowie seit 1999 Expertin zum Thema "Online-Sucht". Sie lebt und arbeitet in Buxtehude.
27.06.11 - 17:01

WICHTIGE ADRESSEN

BERNER GESUNDHEIT

Die Stiftung Berner Gesundheit engagiert sich für eine wirkungsvolle Gesundheitsförderung im Kanton Bern. Unsere Fachleute planen und realisieren Informations-, Schulungs-, Beratungs- und Therapieangebote.

Unsere Kernaufgaben sind Suchtberatung, Prävention und Sexualpädagogik. Unsere Dienstleistungen erbringen wir im Auftrag der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion, politisch und konfessionell sind wir unabhängig.

Die HP mit alle wichtigen Infos HIER

Die Adressen:

ZENTRUM BERN:
Berner Gesundheit
Eigerstrasse 80 / Postfach
3000 Bern 23
Tel. 031 / 370 70 70
Beratungsstützpunkte in Belp, Jegenstorf, Laupen und Schwarzenburg

ZENTRUM EMMENTAL-OBERAARGAU:
Berner Gesundheit
Bahnhofstrasse 40
3400 Burgdorf
Tel. 034 / 427 70 70
Beratungsstützpunkte in Langenthal, Langnau und Worb

ZENTRUM JURA BERNOISE-SEELAND
Berner Gesundheit
J.-Verresius-Strasse 18, Postfach
2501 Biel
Tel. 032 / 329 33 71
Beratungsstützpunkte in Lyss, Ins, Moutier, St-Imier und Tavannes

ZENTRUM OBERLAND
Berner Gesundheit
Aarestrasse 38B
3601 Thun
Tel. 033 / 225 44 00
Beratungsstützpunkte in Erlenbach, Frutigen, Interlaken, Meiringen und Zweisimmen

Montag, 27. Juni 2011

ZWEI WICHTIGE ADRESSE

Ärzte, Therapeuten und Fachstellen zu finden, die mit dem Thema INTERNETSUCHT bereits gut vertraut sind und sich eingehend damit beschäftigen ... gar keine leichte Aufgabe.

Hier habe ich schon mal 2 Adressen, welche mir Frau Gabriele Farke verdankenswerterweise empfohlen hat, die ich gerne weitergebe:

Franz Eidenbenz
Fachpsychologe für Psychotherapie FSP
8910 Affoltern a.A.
Tel. 044 / 761 11 22
Mail: franz.eidenbenz@bluewin.ch


Selbsthilfezentrum Offene Tür Zürich
Jupiterstrasse 42
8032 Zürich
Tel. 043 288 88 88
HP: http://www.offenetuer-zh.ch

Sonntag, 26. Juni 2011

FACHLITERATUR / LEBEN ONLINE

Dieses Buch habe ich gestern entdeckt - es wurde geschrieben von Maike Wörsching und ist im VDM Verlag erschienen. Schwerpunktmässig handelt es sich um Untersuchungen und Interviews mit 13 - 24-Jährigen. Diese wurden über ihr Verhalten und ihr Verhältnis zum Computer befragt.
Das Buch will Lehrer und Eltern, aber auch MitarbeiterInnen in Jugendzentren, Familien- und Erziehungsberatungen für eine Sucht von Besorgnis erregenden Dimensionen sensibilisieren.

Ein interessantes Buch, welches unter anderem das mangelnde Problembewusstsein aufzeichnet.
Empfehlenswert!


Donnerstag, 23. Juni 2011

KONTAKTADRESSE SELBSTHILFEGRUPPE


Du suchst Menschen, mit Denen Du Dich austauschen kannst. Denen Du von Deinen Sorgen und Nöten erzählen kannst - und die genau wissen, wovon Du sprichst, ohne dass Du Dich lange erklären musst?

Dann klicke auf das Bild zum Vergrössern - da stehen alle Kontaktdaten.
Ruf einfach mal an. Ich weiss, der erste Anruf braucht Mut. 
Aber ich kann Dir versprechen - ab da wird alles leichter.

Du bist nicht alleine!
Wir freuen uns auf Dich!




Montag, 20. Juni 2011

FACHLITERATUR / GEFANGEN IM NETZ?

Ich werde hier in regelmässigen Abständen betreffend meiner Funde hinsichtlich Bücher orientieren.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass diese Bücher hier in der Schweiz selten bis nie angeboten werden. Teilweise will man sie nicht mal bestellen können "...keine Nachfrage..".
Gute Bücherhandlungen werden Dir aber gerne weiterhelfen.
Ansonsten ist eine Bestellung über AMAZON auch ein guter Weg.

Hier stelle ich ein Buch von Gabriele Farke vor - sie ist eine überaus kompetente Fachfrau, selber betroffen von der Onlinsucht. Ihre Arbeit in Deutschland ist wegweisend!
Bei Interesse hier ihr absolut empfehlenswerter Link zur Homepage - hier kann man alles Wesentliche erfahren.

http://www.gabriele-farke.de/



Mein Büchertip für heute:

Samstag, 18. Juni 2011

EIN ANFANG

Es braucht immer einen Anfang.
Ein Anfang ist meist schwierig - man begibt sich auf Terrain, welches man nicht kennt. Was wird kommen? Was wird sein? Hat es Erfolgt? Kann ich die Menschen erreichen? Das Thema ist heikel.
Hinschauen tut weh.

Aber viel schwerer als als diese ganz normalen Bedenken wiegt die Hoffnung.
Die Hoffnung etwas zu schaffen, dass Menschen Erleichterung bringt. Den Austausch mit Dir vielleicht? Auch Du hast schon so viel erlebt mit dem nahem Menschen ... Lügen, Enttäuschungen, Tränen, Kampf, Hoffnung  dann wieder der Rückfall.
Manchmal möchte man einfach nur noch Ruhe und die Decke über den Kopf ziehen. Nichts mehr hören, nichts mehr sehen, nichts mehr sagen. Und schon gar nie mehr noch einmal die absolute Einsamkeit neben einem Süchtigen erleben. Nie mehr!
Wieder unbeschwert und fröhlich sein. Ein ganz normales Leben eben.

Sucht macht nicht nur den Süchtigen kaputt - es beendet Freundschaften, Partnerschaften, Ehen ... Beziehungen allgemein. Und oft, ja eigentlich fast immer, verändert eine Sucht nicht nur den Betroffenen selber, sondern auch sein nahes Umfeld.
Wir werden zu Co-Abhängigen. Ob wir das wollen oder nicht. Alleine schon nur der Wunsch, dass sich dieser Mensch ändert, macht uns dazu. In diversesten Ausprägungen. Oft verlieren wir uns selber in dieser unberechenbaren Krankheit, benötigen Hilfe und Support.
Aber wo? Die Schweiz kennt noch keine Onlinesüchtigen - meint man.
Die Onlinesucht ist nur ein Aspekt meines Mannes - doch darauf werde ich sicher auch später noch zu sprechen kommen. Sucht tritt nicht alleine auf, Sucht ist eine Spirale,  der Boden für Depressionen - um nur ein Beispiel zu benennen.


Doch dagegen kann man etwas tun! Und ich WILL jetzt etwas tun!
Tauschen wir uns aus. Was ich weiss, weisst Du vielleicht noch nicht. Und ich, ich kenne im Gegenzug das gute Buch noch nicht, welches Dir so sehr weitergeholfen hat.
Gemeinsam wird es leichter - zusammen sind wir stark.

Wir können den Anderen nicht ändern - aber wir können uns ändern!

BEGINNEN WIR .... JETZT!